100 Jahre Jägervereinigung Bruchsal

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Passend am 3. November, dem Gedenktag des heiligen Hubertus, feierte unsere Jägervereinigung ihr 100-jähriges Bestehen. Rund 300 Jägerinnen und Jäger sowie Gäste fanden sich gegen 17 Uhr im Zeltrestaurant in Forst ein, wo alle mit einem Glas Sekt begrüßt wurden. Nachdem gegen 18 Uhr alle ihren Platz gefunden hatten und die ersten Getränke bestellt wurden, eröffneten die Jagdhornbläser der Jägervereinigung den offiziellen Teil des Abends. Die Moderation übernahm Susanne Krempel-Peterhans. Sie übergab nach einer kurzen Eröffnung das Wort an Diakon Bernhard Wilhelm. Gemeinsam mit ihm feierten die Anwesenden eine Hubertusmesse, die mit dem Klang der Jagdhörner untermalt wurde.

Im Anschluss an die Messe übernahm Kreisjägermeister Werner Ritter das Wort und begrüßte die Mitglieder und geladenen Ehrengäste. Gegen 19 Uhr erklang eines der wichtigsten Jagdsignale des Abends: "Zum Essen!" Mit diesen Tönen wurde das Buffet eröffnet. Mit einem knackigen Salat mit Croutons, Speckwürfeln, Käse und Jalapenos als Vorspeise, dem Hauptgang mit panierten Schnitzeln von Kalb und Pute, frischen Spätzle und einem leckeren Kartoffelgratin wurden die Anwesenden kulinarisch verwöhnt. Zum süßen Abschluss gab es eine Mousse au Chocolat auf Birnenkompott.

Nach dem Essen bat dann Susanne Krempel-Peterhans Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick (Bruchsal) um ihr Grußwort an die Jägerschaft. Sie dankte den Jägerinnen und Jägern für ihre verlässliche Arbeit in der Natur. Wir Jäger seien verlässliche Partner für Städte und Gemeinden, wenn es um Themen wie Wildtier- und Naturschutz gehe. Auch lobte sie die große Verantwortung, die täglich von uns übernommen werde.

Danach trat Kreisjägermeister Werner Ritter ans Rednerpult. Zu Beginn ging er auf die vergangenen 100 Jahre der JV Bruchsal ein, von der Gründung über die Zeiten während und nach dem Zweiten Weltkrieg bis hin zur Gegenwart. Dabei verwies er besonders auf die Vielzahl an Fachbereichen innerhalb der Jägervereinigung, auf die Hegeringe und Hegegemeinschaften, die Bläsergruppe rund um Obmann Manfred Heilig sowie den musikalischen Leiter Dr. Gerhard Goos, die jede Veranstaltung musikalisch untermalen. Ein Schießwesen mit Obmann Christoph Albrecht steht monatlich bereit, um den Mitgliedern die Möglichkeit zum Training zu geben, aber auch unsere Jagdschützen, die mit den Leitern Thomas Sommer und Hans Säubert erfolgreich an Wettkämpfen teilnehmen. Und was wären wir Jäger ohne unsere Hunde? Obmann Wolfgang Kuch und sein Team bieten jährlich Kurse für Welpen sowie Vorbereitung zur Brauchbarkeitsprüfungen an. Meist sind die Plätze dort innerhalb weniger Tage ausgebucht. Jungjägerinnen und -jäger, die zu uns kommen, treffen sich aktuell bei Stammtischen. In Planung und Aufbau ist ein eigener Bereich dafür. Zum Schluss kam KJM Werner Ritter auf das 10-köpfige Team ausgebildeter Naturpädagogen rund um Obmann Ulrich Heneka zu sprechen. Mit 37 Aktionen und über 1500 erreichten Kindern im laufenden Jahr leisten sie einen besonderen Beitrag zur Kinder- und Jugendbildung, aber auch im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit der Jagd (Jeder einzelne Beitrag auf den sozialen Medien erreicht teilweise mehr als 1500 Menschen). Auch die jagdliche Ausbildung kam nicht zu kurz. KJM Ritter verwies auf die rund 10 Jahre bestehende positive Zusammenarbeit zwischen JV Bruchsal und der Badischen Jägerschmiede in Hambrücken. Viele Menschen finden dort bereits während ihrer Ausbildung den Weg als Mitglied zur Jägervereinigung Bruchsal.

Im Rahmen seiner Rede stellte KJM Ritter auch das neue Logo unserer JV vor. Gerade rechtzeitg zur Jubiläumsfeier konnte dies, welches übrigens von Günter Krempel entwickelt wurde, dann vorgestellt werden. Das Logo soll im Übrigen einzelne Elemente der Region Bruchsal visualisieren. Der Damhirsch als in der Region vorkommende Hirschart und das Bruchsaler Schloss für die Stadt. Die beiden Bögen sollen die Rheinebene und das Kraichgauer Hügelland aufgreifen. Mit dem neuen Logo wurden auch Ansteckpins für die Mitglieder entwickelt, die am Eingang direkt erworben werden konnten. Künftig wird es spezielle Ehrennadeln in Silber und Gold für Mitglieder geben, die sich durch besondere Leistungen im Verein verdient gemacht haben. Die erste Nadel in Gold durfte KJM Ritter direkt am Abend verleihen. Diese ging an unseren Ehrenkreisjägermeister Dieter Henning, der sich im Laufe seines Jagdlebens intensiv für alle Themen rund um Wild, Natur und Hund eingesetzt hat.

Sichtlich gerührt nahm dieser die Auszeichnung entgegen. Als Überraschung übernahm Landesjägermeister Dr. Jörg Friedmann das Mikrofon. Mit einem kurzen Überblick zu seinem jagdlichen sowie ehrenamtlichen Werdegang im Kreisverein und Landesjagdverband verlieh er im Namen der JV Bruchsal die zweite Ehrennadel in Gold an Kreisjägermeister Werner Ritter.

Beiden wurde mit großem Beifall dazu gratuliert.

Landesjägermeister Dr. Jörg Friedmann übernahm die letzte Ansprache des Abends. Er ging auf die Entwicklung der Jagd in der Vergangenheit ein, spannte den Bogen auf das Heute und versuchte, eine Idee davon zu geben, wie die Jagd in Zukunft aussehen könnte. Als Beispiel wurde die Streckenentwicklung von Niederwildarten wie Rebhuhn, Fasan und Co. genannt. Diese haben in den Jahren einen Rückgang von teilweise 100 % (Rebhuhn) gehabt. Im Gegensatz dazu hat sich die Schwarzwildstrecke deutlich vergrößert, ebenso wie die Rehwildstrecke. Dr. Friedmann verwies darauf, dass sich die Jagd verändere, aber nicht zum Schlechten, sondern sie würde sich anders entwickeln. Er appellierte an uns Jägerinnen und Jäger, dass wir nur gemeinsam mit der Öffentlichkeit arbeiten können. Die Jagd sei in der Mitte der Gesellschaft angekommen und werde sich dort auch weiterhin festigen. Wir dürfen nicht mehr, wie früher, im Verborgenen agieren, sondern darüber berichten und aufklären, was wir tun und warum wir es tun.

Mit den Stücken "Jagd vorbei" und "Hallali" wurde der offizielle Teil des Abends beendet, und die Anwesenden hatten noch Zeit, den Abend bei anregenden Gesprächen ausklingen zu lassen.